"Ein Albtraum": Fehlermeldung trug zu Jota-Teamkollision in Katar bei

Teamchef Dieter Gass erklärt, wie es beim WEC-Saisonauftakt zur Kollision der beiden Jota-Cadillac kam - und warum er den Fahrern keinen Vorwurf macht

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2025 der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) war kaum zwei Stunden alt, als sich beim Auftaktrennen in Katar eine Szene ereignete, die in jedem Jahresrückblick auftauchen dürfte. Auf den Positionen eins und zwei liegend kollidierten die beiden Jota-Cadillac miteinander - und das hinter dem Safety-Car!

Titel-Bild zur News: Teaminterne Kollision zwischen Jenson Button und Alex Lynn in Katar!

Teaminterne Kollision zwischen Jenson Button und Alex Lynn in Katar! Zoom

Alex Lynn krachte am Steuer der Startnummer 12 ins Heck seines Teamkollegen Jenson Button, der in der #38 das Rennen anführte. Ein langer Reparaturstopp war die Folge und nahm beiden Autos die Chance auf ein Top-Resultat.

"Es ist offensichtlich ein Albtraum", bringt Jota-Teamchef Dieter Gass die Situation gegenüber Sportscar365 treffend auf den Punkt. "Oberflächlich betrachtet haben sie die Bremsen und Reifen aufgewärmt. Ich denke, Alex wurde von Jenson überrascht und war in diesem Moment vielleicht etwas zu nah dran", analysiert Gass die Situation.

Fehlermeldung am Auto von Jenson Button

Lynn fühlte sich hingegen von Button ausgebremst und machte seinem Ärger am Funk lautstark Luft. Gass zeigt für diese Reaktion im Eifer des Gefechts Verständnis, zumal die Wahrnehmung von Lynn nicht völlig unberechtigt gewesen sei.

Denn unmittelbar vor dem Zwischenfall könnte Button durch eine Fehlermeldung im Cockpit abgelenkt gewesen sein. "Wir haben versucht, dieses Problem zu lösen - leider geschah das alles gleichzeitig", erklärt er.

Die Sportkommissare sahen hingegen die Schuld eindeutig bei Lynn und belegten ihn als Verursacher der Kollision mit einer Durchfahrtstrafe. Das Fahrzeug mit der Startnummer 12, das sich Lynn mit Norman Nato und Will Stevens teilte, kämpfte sich noch auf Platz acht zurück.

Teamchef Gass: "Können die Zeit nicht zurückdrehen"

Am Schwesterauto mit der Nummer 38, das sich Button mit Sebastien Bourdais und Earl Bamber teilte, traten nach der Reparatur der Unfallschäden später Probleme mit den Drosselklappen auf. Letztlich kann das Trio auf Rang 16 ins Ziel.

Seinen Fahrern will Gass allerdings keinen Vorwurf machen. "Sehr unglücklich - aber passiert ist passiert, und wir können die Zeit nicht zurückdrehen", sagt der frühere Audi-Sportchef. "Wir werden analysieren, was schiefgelaufen ist, und sicherstellen, dass es nicht noch einmal passiert."