MotoGP Argentinien 2025: Marc Marquez gewinnt erneut Bruderduell gegen Alex
Fünf Runden vor Rennende überholt Marc Marquez seinen Bruder Alex und setzt seine Siegserie fort - Franco Morbidelli erstmals seit vier Jahren auf dem Podest
(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Argentinien in Termas de Rio Hondo wurde vom Bruderduell zwischen Marc und Alex Marquez geprägt. In einem engen Zweikampf der beiden Ducati-Fahrer setzte sich fünf Runden vor dem Ziel Marc Marquez durch. Damit ist er in der MotoGP-Saison 2025 weiterhin ungeschlagen. Hinter den Marquez-Brüdern feierte Franco Morbidelli (VR46) seinen ersten Podestplatz seit vier Jahren.

© Ducati
Marc Marquez hat sich erneut gegen Bruder Alex Marquez durchgesetzt Zoom
Gleich nach dem Start zum 25-Runden-Rennen kam es im Mittelfeld in Kurve 1 zu einer Berührung. Marco Bezzecchi (Aprilia) verbremste sich und berührte das Hinterrad von Fabio Quartararo (Yamaha). Bezzecchi stürzte ins Kiesbett.
An der Spitze übernahm zunächst Marc vor Alex die Führung. Dahinter duellierten sich Francesco Bagnaia (Ducati) und Johann Zarco (LCR-Honda) um Platz drei. Auch das VR46-Duo mischte mit: Morbidelli und Fabio Di Giannantonio fuhren mit weichem Hinterreifen.
Alex Marquez lag nach wenigen Runden vorne, nachdem Marc in Kurve 1 einen Fehler gemacht hatte, während Bagnaia Platz drei an Morbidelli verlor. Morbidelli nutzte in der Anfangsphase den Vorteil des weichen Hinterreifens und schloss fast zu den Marquez-Brüdern auf.
Ab der Halbzeit konnte Morbidelli das Tempo der Spitze nicht mehr ganz halten, fuhr aber weiterhin vor dem Duo Bagnaia/Zarco auf Platz drei. Vorne machte Alex das Tempo. In Kurve 6 drohte Marc einmal zu stürzen, konnte sich aber fangen und blieb dran
In der 18. Runde griff Marc erstmals am Ende der langen Geraden an und bremste sich in Kurve 5 an Alex vorbei. Doch Marc konnte die Linie nicht halten. Alex konterte geschickt auf der Innenseite und übernahm wieder die Führung. Beide fuhren am Limit.
Fünf Runden vor dem Ziel machte Marc erneut auf der langen Geraden sein Manöver und setzte sich schon vor der Bremsphase von Kurve 5 vor Alex. Diesmal passte seine Linie, und die #93 lag nun vor der #73 in Führung. Das war die Entscheidung.
Ewige Bestenliste: Marc Marquez zieht mit Angel Nieto gleich
Marc Marquez setzte sich sofort von seinem jüngeren Bruder ab und feierte beim zweiten Grand Prix des Jahres seinen zweiten Sieg. Klassenübergreifend war es sein 90. Triumph. Damit zog er in der ewigen Bestenliste mit Angel Nieto gleich.
Nur Valentino Rossi und Giacomo Agostini haben mehr Rennen gewonnen. "Ich bin super glücklich, mit Angel gleichzuziehen. Dieser Sieg ist für ihn und seine Familie, denn er war und ist eine enorm wichtige Figur für den spanischen Motorradsport und auch für die Weltmeisterschaft."
Zum Duell mit seinem Bruder sagt Marc Marquez: "Alex hat gepusht und das Rennen kontrolliert. Da dachte ich mir, dass Platz zwei heute in Ordnung wäre. Aber am Ende fühlte ich mich immer besser. Es ist aber schwierig, den eigenen Bruder zu attackieren."
"Ich habe es einmal versucht, aber dann die Bremse wieder gelöst, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das Motorrad rechtzeitig stoppen kann. Beim zweiten Mal habe ich es dann etwas besser vorbereitet. Ich bin wirklich beeindruckt vom Level, das Alex in diesen beiden Rennen gezeigt hat."
Alex Marquez muss weiter auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Königsklasse warten, ist mit Platz zwei aber trotzdem sehr zufrieden: "Ich habe alles gegeben, aber schließlich hat Marc mich überholt. Es war unmöglich, ihn hinter mir zu halten."
"Trotzdem bin ich wirklich glücklich. Ich denke, wir waren hier näher an meinem ersten Sieg dran als je zuvor. Wir müssen so weitermachen." In der WM liegt Alex 16 Punkte hinter seinem Bruder zurück.
Erstes Podest für Morbidelli seit vier Jahren
Große Freude herrschte bei Morbidelli. Erstmals seit Jerez 2021 stand der ehemalige Vizeweltmeister als Dritter auf dem Podest. In den letzten Runden konnte er sich noch erfolgreich gegen Bagnaia verteidigen.
"Es ist wunderschön, weil das Team eine besondere Verbindung zu diesem Ort hat. Ich habe eine Verbindung zu diesem Ort", freut sich der Italiener. "Es ist großartig, heute eine solche Leistung zu zeigen und auf dieser Strecke auf dem Podium zu stehen."
Mit Platz vier hat Bagnaia nach zwei Rennwochenenden bereits 31 Punkte Rückstand auf Teamkollege Marc Marquez (zum WM-Stand). Im Duell um Platz fünf setzte sich Fabio Di Giannantonio in der letzten Runde gegen Zarco durch.
Brad Binder war als Siebter der beste KTM-Fahrer. Rookie Ai Ogura (Trackhouse-Aprilia) behielt im Zweikampf mit Pedro Acosta (KTM) die Oberhand und wurde Achter. Dahinter kamen Joan Mir und Luca Marini mit ihren Hondas auf die Plätze zehn und elf (zum Ergebnis).
Bester Yamaha-Fahrer war Alex Rins als Zwölfter. Die weiteren WM-Punkteränge gingen an Maverick Vinales (Tech3-KTM), Jack Miller (Pramac-Yamaha) und Quartararo. Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) wurde nach einer Long-Lap-Strafe 16.
In der zweiten Runde hatte Fernandez in Kurve 9 Enea Bastianini (Tech3-KTM) angerempelt und zu Sturz gebracht. Bastianini fuhr das Rennen am Ende des Feldes noch zu Ende.
Update 23:00 Uhr: Ai Ogura wurde disqualifiziert, weil bei seiner Aprilia eine nicht erlaubte Software-Version in der Einheitselektronik gefunden wurde.
Der nächste Grand Prix findet am 30. März in Austin (USA) statt.


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