Cadillac übernahm durch ein günstiges Safety-Car die Führung beim WEC-Auftakt in Katar, doch beim Restart fahren sich die Jota-Boliden ins Auto! - Weg frei für Ferrari
Unglaubliche Szenen beim Auftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Lusail (live im TV und Stream): Nach zwei Stunden übernahmen die beiden Cadillac V-Series.R die Führung bei den 1.812 Kilometern von Katar, nachdem Christian Ried im Iron-Lynx-Mercedes #61 (Ried/Hodenius/M. Martin) einen Dreher hatte und das Safety-Car auf die Strecke kam. Doch beim Restart krachte es plötzlich zwischen den beiden goldenen Boliden.
Alex Lynn fuhr im Cadillac #12 (Lynn/Nato/Stevens) auf das Schwesterfahrzeug #38 (Bamber/Bourdais/Button) von Jenson Button auf. Dieser hatte beschleunigt, aber wieder abgebremst. "Jenson hat mich ausgebremst! Das darf man laut Regelbuch nicht!", funkte Lynn sofort. Die Sportkommissare sahen jedoch ihn als Schuldigen und verhängten eine Durchfahrtsstrafe.
Sein Auto hatte Glück im Unglück: Die Reparatur ging innerhalb einer Runde über die Bühne, und aufgrund der Trümmerteile rückte das Safety-Car erneut aus. Damit ist für die #12 bei noch mehr als sieben Stunden Restzeit noch alles drin. Die #38 hat hingegen die Führungsrunde verloren.
Für den Cadillac #38 war es bereits die zweite Kollision im Rennen, nachdem Earl Bamber seine seit Ende 2023 andauernde Fehlerserie auch beim Saisonauftakt 2025 fortgesetzt hatte. Bei einem überambitionierten Überholversuch in Kurve 1 war er mit dem United-Autosports-McLaren #95 (Leung/Gelael/Sato) aneinandergeraten und schon einmal zurückgefallen.
Bamber machte den Fehler selbst wett und fuhr bis zum Ende seines Stints wieder auf Platz drei vor, was den enormen Speed des General-Motors-Boliden weiter unterstreicht. Es war das einzige Auto, das das Tempo der Ferrari 499P mitgehen konnte. Dann hatten beide Caddys, die die größte Reichweiter im Hypercar-Feld haben, Glück mit dem Timing des Safety-Cars für den Ried-Dreher, bevor sie sich selbst eliminierten.
An der Spitze liegen nach drei Stunden alle drei Ferrari 499P. Die beiden Werksautos führen das Feld seit Beginn an. Sie fuhren in den ersten beiden Stints auf unterschiedlichen Reifenmischungen, wobei die harten Reifen der #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi) besser funktionierten als bei der #50 (Fuoco/Molina/Nielsen).
Der private AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Hanson/Ye) profitierte vom Safety-Car, nachdem er zuvor leicht "off sequence" gegangen war. Hinter dem Ferrari-Trio liegen der BMW #20 (Rast/Frijns/S. van der Linde), der Alpine #35 (Chatin/Habsburg/Milesi) und die beiden Toyota.
Achter ist der Porsche #5 (Andlauer/Christensen/Jaminet), der ebenfalls vom Safety-Car profitierte, nachdem er einen schleichenden Plattfuß im ersten Stint hatte und unplanmäßig an die Box musste.
Schlimmer traf es den Titelverteidiger, den Porsche #6 (Estre/L. Vanthoor/Campbell). Auch er hatte im ersten Stint einen schleichenden Plattfuß, woraufhin die Heckpartie beim ersten Stopp getauscht wurde.
Beim Safety-Car für den Ried-Dreher hatte die #6 dann großes Pech: Sie kam exakt vor dem vorgeschalteten VSC an die Box und verlor dadurch die Führungsrunde. Sie teilt dieses Schicksal mit dem Proton-Porsche #99 (Jani/Pino/Varrone).
Auch die beiden Aston Martin haben die Führungsrunde verloren, damit sind noch 13 Hypercars in der Lead-Lap. Beide Valkyrie mussten bereits unplanmäßig an die Box. Besonders spektakulär war dabei der Grund für den Aufenthalt der #009 (Riberas/Sörensen/De Angelis): Die Tür blieb nach einem Stopp offen und flog bei der Rückkehr an die Box davon. Die #007 hatte ein Elektronikproblem. Beide Autos fahren wieder.
In der LMGT3 wurde die McLaren-Doppelführung gleich zweimal vom ASP-Lexus #78 (Robin/Gehrsitz/Barnicoat) gesprengt (sie holten sich die Doppelführung beim ersten Stopp zwischenzeitlich zurück). Auch der WRT-BMW #46 (Al Harthy/Rossi/K. van der Linde) zog vorbei, die McLaren liegen auf den Plätzen drei und vier.
Ausgeschieden sind bereits die TF-Sport-Corvette #81 (van Rompuy/Andrade/Eastwood) mit einem technischen Defekt sowie der ASP-Lexus #87 (Umbrarescu/Schmid/Lopez). Dieser wurde durch einen hoffnungslosen Angriff von WEC-Debütant, aber eigentlich erfahrenem GT3-Piloten, Petru Umbrarescu auf den AF-Corse-Ferrari #21 (Heriau/Mann/Rovera) so schwer beschädigt, dass das Team nach der Reparatur das Rennen aufgab.
Beide Iron-Lynx-Mercedes stehen zudem ebenfalls an der Box.
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