Warum McLaren und Williams Interimslackierungen zeigen mussten

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Redaktion
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Warum McLaren und Williams Interimslackierungen zeigen mussten

Beitrag von Redaktion »

Hinter der "Tarnlackierung" des McLaren und dem ungewohnten Farbschema des Williams bei den Car-Launches steckt eine Vereinbarung mit Liberty Media

McLaren und Williams haben am Donnerstag und Freitag in Silverstone ihre neuen Autos für die Formel-1-Saison 2025 präsentiert, aber noch nicht die neuen Lackierungen. Das hatte weniger damit zu tun, dass man mit Tarneffekten technische Details verbergen wollte - sondern schlicht und einfach mit Vorgaben seitens der Formel 1.

Am 18. Februar, also am kommenden Dienstag, findet in der O2-Arena in London nämlich der gemeinsame Launch-Event aller zehn Teams statt, den die Formel 1 erstmalig in dieser Form veranstaltet. Und um sicherzustellen, dass dort auch wirklich etwas Neues geboten wird, einigte sich die Formel 1 mit den Teams darauf, dass die finalen Lackierungen erst in London gezeigt werden dürfen.

So waren McLaren und Williams gezwungen, bei ihren jeweiligen Shakedowns in Silverstone mit alternativen Lackierungen zu fahren, um die Vereinbarung mit der Formel 1 nicht zu brechen - obwohl es aus Teamsicht vermutlich sogar sinnvoller gewesen wäre, direkt die richtigen Designs zu zeigen und nicht extra eine teure Interimslackierung aufzutragen.

Denn klassische Tests oder Shakedowns sind in der Formel 1 eigentlich seit Jahren verboten. Erlaubt sind allerdings Ausnahmen, um Film- und Fotoaufnahmen für Partner, Sponsoren und Medien zu produzieren. Mit strenger Kilometerlimitierung und Demoreifen, die mit den Pirellis für die Rennwochenenden nur wenig zu tun haben.

Während McLaren am Donnerstag eine Interimslackierung in einem orange-schwarzen Farbschema, aber ohne Sponsorenlogos zeigte, befanden sich am Williams schon die Sponsoren der Saison 2025. Auch, weil man mit dem Softwareunternehmen Atlassian am Filmtag natürlich unbedingt den neuen Titelsponsor in Szene setzen wollte.

Die Videos, die die Teams an ihren Filmtagen üblicherweise produzieren, landen nämlich in den Archiven, die auch Medien ohne Broadcast-Vertrag zur Veröffentlichung nutzen dürfen. YouTube-Kanäle wie etwa der von Formel1.de können so Formel-1-Autos in Bewegung zeigen, ohne gegen die strengen rechtlichen Bewegtbild-Auflagen zu verstoßen.

Durch diese mediale Verbreitung des Materials ist die Sichtbarkeit des an Filmtagen aufgenommenen Materials weltweit enorm, und so ist es nachvollziehbar, dass Williams gerade angesichts der neuen Partnerschaft mit Atlassian unbedingt die Sponsorenlogos auf dem Auto haben wollte, ohne dabei allerdings Rechteinhaber Liberty Media vor den Kopf zu stoßen.

Die Logos der Sponsoren befinden sich am Williams auch bereits an den dafür vorgesehenen Positionen. Aber weil das dahinterliegende Farbschema nicht mit jenem übereinstimmt, das das Team am Dienstag in London zeigen wird, stellt dies streng genommen keinen Verstoß gegen die Vereinbarung mit der Formel 1 dar.

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Brumsel750
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Re: Warum McLaren und Williams Interimslackierungen zeigen mussten

Beitrag von Brumsel750 »

Wirklich ALLES wird reguliert. :jupi:

„Für alles über 8 Minuten auf der Nordschleife ziehe ich keinen Helm auf!“ -Walter Röhrl-
RiLaBe
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Re: Warum McLaren und Williams Interimslackierungen zeigen mussten

Beitrag von RiLaBe »

Warum les ich da unwillkürlich immer "Intimlackierung" statt "Interimslackierung"?. Vielleicht weil Williams/Vowles immer vorn dabei sind, wenn es hinsichtlich der Hans Moserschen Saisonfrage "Wie pack`mas denn?" Nuschelndes von sich zu geben?
So wurde von Vowles auch wieder auf unnachahmlicher Weise die nichtgestellte Frage "beantwortet", wo dort die Wasserscheide liegt, ab wann die Entwicklung des nächstjährigen Autos der des diesjährigen übersteigt.
Die Vermutung im Artikel liegt nahe, dass Williams einfach die Sponsorenbedienung am Nötigsten hat, es kann aber auch sein, dass Vowles noch immer nachholt, dass er einst bei AMG Mercedes im Sprechwindschatten von Toto W. verhungerte.
Auf jeden Fall, was für ein Kontrast zum Stammvater Frank, der sich der medialen Intimlackierung gern stoisch blickend entzog.
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