"Kein fehlerfreies Rennen": Hätte BMW den Auftakt in Katar gewinnen können?

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"Kein fehlerfreies Rennen": Hätte BMW den Auftakt in Katar gewinnen können?

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BMW hat beim WEC-Auftakt in Katar einen starken Eindruck hinterlassen und sogar die dominierenden Ferrari unter Druck gesetzt - War der erste Sieg in Reichweite?

War BMW der einzige Hersteller, der Ferrari im Kampf um den Auftaktsieg in Katar (Rennbericht) ernsthaft gefährlich werden konnte? Die Münchener präsentierten eine starke Leistung und verpassten das Podium nur knapp - allerdings auch, weil sie sich im Verlauf des Rennens mehrfach selbst im Weg standen.

Am Ende belegten Dries Vanthoor, Kevin Magnussen und Raffaele Marciello mit dem BMW #15 den vierten Rang. Der rot-gelbe BMW #20, pilotiert von Robin Frijns, Rene Rast und Sheldon van der Linde, lag im Rennverlauf zwischenzeitlich auf Position drei, fiel jedoch aufgrund unterschiedlicher Strategien am Ende auf Rang sieben zurück.

Bereits im Qualifying überzeugte BMW mit einer starken Vorstellung: Vanthoor stellte den M Hybrid V8 #15 (Vanthoor/Marciello/Magnussen) auf Startplatz zwei, mit lediglich 0,136 Sekunden Rückstand auf die Poleposition. Eine Leistung, die das Team vor dem Rennen optimistisch stimmte.



Beim Start konnte sich Kevin Magnussen auf dem dritten Rang behaupten und blieb in Reichweite der beiden führenden Werks-Ferrari. Doch dann nahm das Drama seinen Lauf: Als rund 40 Minuten nach Rennbeginn die erste Full-Course-Yellow-Phase wieder aufgehoben wurde, trat ein Problem mit dem Geschwindigkeitsbegrenzer auf.

Der BMW M Hybrid V8 beschleunigte kurzzeitig, fiel dann aber in den FCY-Modus zurück. Magnussen verlor mehrere Positionen und kam offenbar so aus dem Rhythmus, dass er wenig später auch noch mit dem WRT-BMW #31 (Shahin/Boguslawski/Farfus) kollidierte. Zwar erhielt der Däne dafür keine Strafe, beschädigte sich aber die Frontpartie seines LMDh-Boliden.

Im weiteren Rennverlauf kämpften sich Magnussen, Vanthoor und Marciello langsam wieder nach vorne, jedoch nicht ohne weitere Zwischenfälle. So drehte Vanthoor den später siegreichen Ferrari #50 (Fuoco/Molina/Nielsen) um und beschädigte sich dabei erneut die Frontpartie. Zusätzlich musste er eine Durchfahrtsstrafe absolvieren.



Dennoch fehlten dem Trio im Ziel weniger als zehn Sekunden (Ergebnis) auf den Rennsieg. "Nach Startplatz zwei ist Rang vier vielleicht nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten, aber wir hatten kein fehlerfreies Rennen - auch von meiner Seite nicht", räumt Vanthoor ein.

"Ohne diese Fehler hätten wir wahrscheinlich um Platz drei kämpfen können, auch wenn an den Ferraris an diesem Wochenende kein Weg vorbeiging", analysiert der Belgier, der seine schnellste Runde in 1:41.701 Minuten drehte - rund eine halbe Sekunde langsamer als Alessandro Pier Guidi im Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi).

"[Die Ferrari] waren in jeder Session unglaublich schnell, sodass es sehr schwierig war, sie zu schlagen. Das war von Anfang an klar", bilanziert Vanthoor. "Ich denke, wir können zufrieden sein. Ich finde, wir können stolz auf die Fortschritte sein, die wir im Vergleich zum letzten Jahr gemacht haben."



"Wir sind aber noch nicht am Ziel", stellt der BMW-Werksfahrer klar, auch wenn die Münchener beim Saisonauftakt in Katar einen starken Eindruck hinterließen. "Es ist klar, dass wir noch nicht die Schnellsten sind - also müssen wir weiter hart arbeiten."

Das bedeutet: Selbst ohne die Zwischenfälle wäre Ferrari wohl nicht zu schlagen gewesen. "Leider waren die Ferraris im Rennen etwas zu stark, aber mit den Plätzen vier und sieben können wir zufrieden sein", bestätigt auch BMW-Motorsportchef Andreas Roos.

"Wir freuen uns über viele wichtige Punkte für die WM-Wertung und über die Fortsetzung unseres positiven Trends vom Saisonende 2024 und dem IMSA-Auftakt in Daytona vor wenigen Wochen. Auf dieser Leistung können wir definitiv aufbauen."

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