Eine Fehlentscheidung der Rennleitung hat möglicherweise zur Titelentscheidung in der European-Le-Mans-Series (ELMS) geführt - Kubica feiert zweiten ELMS-Gesamtsieg
Fragwürdige Titelentscheidung beim diesjährigen Saisonfinale der European-Le-Mans-Series (ELMS) in Portimao: Beim letzten Rennen hatten mit AO by TF, Inter Europol und Panis Racing noch drei Teams die Chance auf den LMP2-Titel. Am Ende wurde der Meistertitel vielleicht durch eine Fehlentscheidung der Rennleitung entschieden!
Was war passiert? Sebastian Alverez, Vlad Lomko und Tom Dillmann, die im Inter-Europol-Oreca #43 noch gute Chancen auf den Meistertitel hatten, wurden in der Anfangsphase des Rennens wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das virtuelle Safety-Car mit einer zehnsekündigen Zeitstrafe belangt.
Doch kurz nachdem das Trio die Strafe beim Boxenstopp abgesessen hatte und im Rennen dadurch hinter die Hauptkonkurrenten in der Meisterschaft zurückgefallen war, nahm die Rennleitung die Strafe wieder zurück. Offenbar ein Irrtum!
"Sie haben die Strafe zwei Minuten, nachdem wir sie abgesessen hatten, wieder zurückgenommen. Ich finde das auf diesem Niveau beschämend, wenn man um die Meisterschaft kämpft", fand Dillmann nach dem vierstündigen Rennen deutliche Worte.
Nicht ohne Grund, denn diese Fehlentscheidung brachte das Inter-Europol-Team möglicherweise um den Titelgewinn. Das Trio überquerte die Ziellinie schließlich auf dem vierten Platz, rund vier Sekunden hinter den Rennsiegern und lediglich 1,5 Sekunden hinter Louis Deletraz, Robert Kubica und Jonny Edgar (AO by TF), die sich somit den LMP2-Titel sicherten.
Ob die zu Unrecht ausgesprochene Strafe in der Anfangsphase des Rennens das Ergebnis wirklich verändert hätte, lässt sich im Nachhinein nur schwer analysieren. Fakt ist aber, dass das Trio nach einer guten Startphase infolge der Strafe einige Positionen eingebüßt hat.
"Natürlich werden wir nie wissen, was hätte sein können, aber ohne die Strafe hätten wir sicherlich eine größere Chance gehabt", gibt Dillmann zu. "Wir hatten ein tolles Rennen, Seb [Alvarez] ist einen Mega-Stint gefahren und hat das Auto an die Spitze gebracht. Vlad [Lomko] war auch großartig, er fuhr die schnellste Runde, aber die Position auf der Strecke ist entscheidend. Und die Strafe hat uns diese Positionen gekostet."
"Ich habe alles gegeben, was ich konnte", sagt Teamkollege Alvarez. "Ohne die Strafe hätte die Geschichte anders ausgehen können, und die Verantwortlichen haben einen großen Fehler gemacht. Wir hatten ein gutes Auto, ein gutes Rennen und hätten einen guten Job machen können, aber am Ende war das Glück nicht auf unserer Seite." Warum die Rennleitung die Fehlentscheidung traf, ist unklar.
Ex-Formel-1-Pilot Kubica feierte damit seinen zweiten Gesamtsieg in der European-Le-Mans-Series, während sein Teamkollege Deletraz bereits zum dritten Mal triumphierte. Für Edgar, der in diesem Jahr seine erste ELMS-Saison bestritten hat, ist es der erste Titelgewinn in der Serie.
Auch in den anderen Klassen fielen die Entscheidungen beim Saisonfinale in Portugal: In der LMP2-ProAm-Wertung gewinnen Francois Perrodo, Matthieu Vaxiviere und Alessio Rovera im AF-Corse-Oreca #83, während Michael Jensen, Nick Adcock und Gaël Julien (RLR-MSport-Ligier #15) in der LMP3-Klasse triumphieren.
Bei den GT-Autos durfte Lamborghini jubeln: Hiroshi Hamaguchi, Axcil Jefferies und Andrea Caldarelli feierten mit dem Iron-Lynx-Lamborghini #63 beim Finale in Portimao nicht nur den Klassensieg, sondern auch den Sieg in der Gesamtwertung.
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