Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Gerhard Berger nimmt erstmals seit dem DTM-Verkauf Stellung: Woran die Finanzierung scheiterte, was er dem ADAC rät und ob er mit Audi in die Formel 1 geht
In den vergangenen Wochen hielt sich Gerhard Berger, der im Hintergrund mit dem ADAC über einen DTM-Verkauf verhandelte, bedeckt. Doch jetzt gibt der 63-jährige Österreicher sein erstes Interview seit der Schließung der DTM-Dachorganisation ITR und der Bekanntgabe am vergangenen Freitag, dass er die DTM-Vermarktungsrechte an den größten deutschen Automobilclub verkauft hat.
Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erklärt Berger ausführlich, wie es jetzt mit der DTM weitergeht, warum er als DTM-Besitzer 2023 deutlich mehr Budget als in den vergangenen zwei Jahren gebraucht hätte und welche Empfehlung er beim ADAC für die Zukunft der Serie platziert hat.
Außerdem reagiert er auf die harte Kritik von Ralf Schumacher und stellt klar, was an den Gerüchten dran ist, dass er in Zukunft Berater bei Audi für den Formel-1-Einstieg wird.
Frage: "Gerhard, die DTM-Zukunft ist mit der Übernahme der Vermarktungsrechte durch den ADAC gesichert. Was sagen Sie zu dieser Lösung und war eine Lösung mit dem ADAC bereits in der Vergangenheit Thema?Gerhard Berger: "Ich bin zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlungen. Die DTM ist beim ADAC langfristig in den richtigen Händen. Der ADAC verfügt nicht nur über die Erfahrung, sondern auch über etablierte, funktionierende Strukturen im Bereich Motorsport und das nötige Know-how, um Synergien bestmöglich zu nutzen."
"Soweit ich weiß, hat es schon vor meiner Zeit (Berger war von 2017 bis 2022 DTM-Chef; Anm. d. Red.) Gespräche mit dem ADAC gegeben. Allerdings wurde erst jetzt ein Ergebnis erzielt. Die Folgen von fast zweieinhalb Jahren Pandemie und die allgemeine wirtschaftliche Gesamtsituation hat die Notwendigkeit, Synergien zu heben, noch deutlicher gemacht."
"Deshalb waren die Gespräche von beiden Seiten auch sehr konstruktiv - abgesehen davon, dass jetzt auch andere Leute am Verhandlungstisch saßen. Darüber hinaus hat es seitens der Partner, Sponsoren, Teams und Hersteller immer wieder die Aufforderung gegeben, in den Dialog mit dem ADAC zu gehen, um Kräfte zu bündeln und eine Anlaufstelle zu schaffen."
Frage: "Wie lang haben Sie selbst geglaubt, die Finanzierung für die Saison 2023 noch mit der ITR stemmen zu können und was hat schließlich dazu geführt, dass das nicht möglich war?"Berger: "Die letzten Jahre waren pandemiebedingt für jeden Sportpromoter eine besondere Herausforderung. Angesichts dieser Gegebenheiten haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ITR aber besser gewirtschaftet als erwartet."
"Für die Saison 2023 ist leider eine zusätzliche Hürde in der Budgetierung dazugekommen. Denn: Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen eine notwendige Voraussetzung für eine Beteiligung an der DTM geworden. Daher stand bei den Gesprächen nun auch die DTM Electric im Mittelpunkt."
"Die Verknüpfung mit diesem Projekt war die Voraussetzung dafür, die vollen Sponsoringbudgets zu erhalten. Parallel gestaltete sich die Finanzierung der DTM Electric selbst schwieriger als gedacht. Das hat in Summe dazu geführt, dass das wirtschaftliche Risiko für 2023 zu groß wurde."
Frage: "Wie viel Geld hat am Ende gefehlt?"Berger: "Es hat kein Geld gefehlt. Die vergangenen Jahre liefen planmäßig beziehungsweise besser als erwartet. Die Zukunft kann man nur abschätzen. Daher kann man im Vorhinein nicht sagen, wie viel Geld gefehlt hätte. Was ich aber sagen kann: Ich habe als Unternehmer verantwortungsvoll nach vorne geschaut und die notwendigen Maßnahmen ergriffen."
Frage: "Sie haben nach unseren Informationen mit den Herstellern darüber verhandelt, dass diese die ITR ab 2023 mit einem Geldbetrag etwas unter einer Million Euro pro Hersteller unterstützen sollen. Hätte das für eine Durchführung der Saison gereicht?"Berger: "Nein, das hat damit nichts zu tun gehabt. Die Hersteller haben die Plattform immer wieder für Aktivitäten und zur Aktivierung genutzt. Wir haben auf Basis der Hersteller-Bedürfnisse maßgeschneiderte Pakete für 2023 und darüber hinaus entwickelt und den Herstellern vorgeschlagen, um Einnahmen zu generieren. Alle Plattformen leben von den Möglichkeiten, die die Plattform bietet."
Frage: "Es kursieren Gerüchte, wonach die Hersteller Audi und BMW Ihnen 2020 das Versprechen abgegeben hatten, 2021 und 2022 das finanzielle Minus pro Saison auszugleichen. Und dass es daher absehbar gewesen wäre, dass das Finanzmodell 2023 nicht mehr funktioniert. Was sagen Sie zu diesem Gerücht?"Berger: "Das stimmt auch nicht. Audi und BMW haben sich bei den Gesprächen im Rahmen meiner Fortführung verpflichtet, Autos in die Startaufstellung zu bringen."
"Das ist passiert und dank der erfolgreichen letzten zwei Jahre wird es auch in Zukunft so sein. In der Saison 2021 und 2022 haben die beiden Hersteller vereinbarungsgemäß Vermarktungspakete abgenommen. Diese beinhalteten beispielsweise Bandenwerbung, VIP-Packages und so weiter. Die meisten anderen Hersteller haben sich in Folge auch daran bedient, darum wäre das ganz klar ein Angebot für 2023 gewesen."
Frage: "Sie haben Investoren gesucht. Welche Kandidaten gab es und wie weit fortgeschritten waren die Gespräche?"Berger: "Im Fokus der Investoren-Gespräche stand die DTM Electric, bei der wir kurz vor dem Prototypenbau stehen. Wir haben einige Gespräche mit internationalen Interessenten geführt. Unter anderem waren wir neben Schaeffler und Mahle mit Varta als Batteriepartner schon sehr weit gekommen. Dort wurde uns aber letztendlich eine Absage erteilt."
"Aus den Gesprächen mit dem ADAC haben sich im Vergleich dazu ganz andere Perspektiven ergeben: nämlich, die Möglichkeit, die langfristige Zukunft der DTM sicherzustellen, was mir ein wichtiges Anliegen war. Darüber hinaus verfügt der ADAC über langjährige Motorsport-Erfahrung im deutschsprachigen Raum. Das war auch ein entscheidender Vorteil, der für den ADAC gesprochen hat."
Frage: "Die Gespräche mit dem ADAC waren sehr langwierig. Was waren die größten Hürden?"Berger: "Die Gespräche selbst waren nicht wirklich langwierig. Sie haben vor allem bedingt durch die Prozesse und Strukturen innerhalb des ADAC etwas länger gedauert als bei inhabergeführten Unternehmen. Inhaltlich waren wir uns relativ schnell einig. Beide Parteien wussten um die Notwendigkeit und haben sachlich verhandelt. Die finale Entscheidung fiel dann erst im ADAC-Gremium Ende letzter Woche."
Frage: "Wäre es eine Option gewesen, dass der ADAC auch die ITR übernimmt? Warum ist das nicht geschehen?"Berger: "Nein, der ADAC hat eine Übernahme der ITR im Rahmen der Verhandlungen abgelehnt, weil er über eigenes Personal und eigene Strukturen verfügt."
Frage: "Wurden die 17 ITR-Mitarbeiter fristlos gekündigt?"Berger: "Da wir die ITR geordnet auflösen, haben wir alle bestehenden Arbeitsverträge entsprechend der vertraglichen Fristen gekündigt."
Frage: "Was wird nun aus den Serienpartnern und Verträgen wie mit TV-Partner ProSieben? Sind die durch die Auflösung der ITR alle hinfällig?"Berger: "Ich bitte um Verständnis, dass vertragliche Vereinbarungen der Vertraulichkeit unterliegen. Aber selbstverständlich werden wir mit jedem unserer Vertragspartner die nächsten Schritte besprechen. Ich gehe davon aus, dass es wahrscheinlich für die meisten ausreichend Optionen geben wird."
Frage: "Ralf Schumacher hat Sie auf Instagram mit folgendem Posting hart kritisiert: 'Was da hinter den Kulissen der DTM los ist, ein absoluter Witz! Man spielt hier mit Existenzen und Arbeitsplätzen um fünf nach zwölf!! Manchmal frage ich mich ob die ITR weiß was sie da anrichtet. Eine große Enttäuschung lieber Gerhard. Die Fahrer und Teams haben dir vertraut!'" Was sagen Sie dazu?"Berger: "Obwohl ich meine eigene Meinung zu Ralf Schumacher habe, gefällt mir die Reaktion von Günther Steiner, der kürzlich nach langer und harter Kritik am Haas-Team geäußert hat, dass er keine Zeit für einen Kommentar zu Ralf Schumacher hat. So geht es mir auch (grinst)."
Frage: "Fühlen Sie sich ungerecht behandelt, weil Sie die Serie Ende 2020 gerettet haben?"Berger: "Nein. Es gibt ein paar Parteien, darunter übrigens auch ausgewählte Medienvertreter, die der Meinung sind, man müsste sie über jeden Schritt der Verhandlungen informieren. Das entspricht nicht meiner Vorstellung. Ich habe entschieden, die Marke dem ADAC zu verkaufen, weil ich überzeugt davon bin, dass die DTM dort langfristig in den richtigen Händen ist und die Fans so noch viele Jahre erfolgreichen Motorsport sehen können."
"Bei der Entscheidung haben natürlich auch meine wirtschaftlichen Interessen eine Rolle gespielt und meine persönliche Lebensplanung. Ich hatte verschiedene Optionen vorliegen und habe mich für eine Möglichkeit entschieden, die nicht nur mein Interesse bedient, sondern auch im Sinne des deutschsprachigen Motorsports ist."
"Aber selbstverständlich wird auch der ADAC künftig gefordert sein, das ein oder andere Thema angesichts der zahlreichen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen zu verändern."
Frage: "Teamchefs kritisieren, dass ihnen beim Saisonfinale Hockenheim 2022 noch der Eindruck vermittelt worden wäre, alles sei in Ordnung, was die Saison 2023 angeht. Danach habe es Vertröstungen und kaum Kommunikation gegeben. Der Schock war groß, als sie quasi aus dem Nichts von der ITR-Auflösung erfuhren. Können Sie das verstehen?"Berger: "Nein, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich war immer im Austausch mit den Teams und Herstellern. Diejenigen, die Interesse hatten, waren ausreichend darüber informiert, was im Hintergrund läuft. Es war auch das explizite Anliegen der Teams, in den Dialog mit dem ADAC zu gehen, um Synergien und eine Anlaufstelle zu schaffen."
"Dass bei einer Zusammenführung eine Organisation aufgelöst wird, ist in der Regel leider nicht zu vermeiden. Aber es ist auch nicht auszuschließen, dass der oder die ein oder andere im neuen Set-up wieder gebraucht wird. Und für das ITR-Team gibt es über mein Netzwerk und meine anderen Unternehmen möglichweise auch Optionen für die Zukunft."
Frage: "Ist die Zukunft der DTM beim ADAC in guten Händen? Was versprechen Sie sich vom neuen Promoter?"Berger: "Die DTM ist beim ADAC in guten Händen. Ich habe die Marke dem ADAC verkauft, weil ich überzeugt bin, dass er Synergien bestmöglich nutzen kann und das Produkt unter den gegebenen Rahmenbedingungen weiter stärken wird."
Frage: "Angeblich haben Sie sich bei den Verhandlungen entgegen der ursprünglichen Pläne des ADAC dafür eingesetzt, dass das Ein-Fahrer-pro-Auto-Konzept auch in Zukunft Bestand hat. Warum ist Ihnen das so wichtig?"Berger: "Meine Empfehlung ist, das aktuelle Konzept, Format und Reglement beizubehalten, da es auch bei den Fans sehr gut ankommt. Das habe ich auch so platziert."
Frage: "Droht Ihrer Meinung nach Gefahr, dass die DTM langfristig verschwindet, weil das ADAC GT Masters für den ADAC einen Sonderstatus haben könnte? Und es schwierig werden könnte, zwei GT3-Serien durchzuführen?"Berger: "Der ADAC hat nicht die Markenrechte an der DTM gekauft, um sie verschwinden zu lassen, sondern, um von ihrer Stärke zu profitieren."
Frage: "Würden Sie es für den richtigen Weg halten, wenn die zwei Serien am gleichen Rennwochenende stattfinden?"Berger: "Was künftig der richtige Weg ist, wird der ADAC entscheiden."
Frage: "Wie sehen Sie die Idee einer Karrierepyramide im deutschen GT-Sport mit GT4 als Einstiegsklasse, ADAC GT Masters als Talenteserie und der DTM als Profiserie für Werksfahrer?"Berger: "Das ist jetzt die Aufgabe des ADAC, diese Themen richtig einzuordnen."
Frage: "Unter Ihrer Führung wurde die DTM Electric ins Leben gerufen. 2023 hätte der gemeinsam mit Schaeffler und Mahle entwickelte Prototyp erstmals auf die Strecke gehen sollen. Was wird nun aus dem Projekt?"Berger: "Das Projekt ist nicht Teil der Markenrechtsübergabe. Daher werden wir uns dazu in den nächsten Wochen mit unseren Partnern zusammensetzen und die weiteren Schritte diskutieren."
Frage: "Was wird aus der DTM-Trophy?"Berger: "Das liegt im Entscheidungsbereich des ADAC."
Frage: "Ein Schlüsselaspekt für die erfolgreiche Neuausrichtung der DTM im Jahr 2021 war, dass Sie mit Ihrem Netzwerk Red Bull und Ferrari an Bord gebracht haben. Red Bull hätte auch 2023 weitergemacht, das Engagement steht jetzt aber unter dem ADAC auf der Kippe. Was sagen Sie dazu?"Berger: "Red Bull ist über die fast vierzigjährige Partnerschaft sehr mit meiner Person verknüpft. Daher kann das durchaus so kommen. Diese Entscheidung liegt jetzt bei Red Bull."
Frage: "Wie sieht Ihre Zukunft aus? Haben Sie vor, sich jetzt komplett aus der DTM zurückzuziehen?"Berger: "Am Ende des Tages war und bin ich Unternehmer. Ich habe die DTM in einer sehr schwierigen Zeit übernommen, sie weitergeführt, aufgebaut und jetzt verkauft. Dieser Schritt kommt auch meiner persönlichen Lebensplanung entgegen, die in meinem Alter mehr Zeit für andere Aktivitäten und meine Familie vorsieht als für den Motorsport."
Frage: "Man hört aus unterschiedlichen Quellen, dass Sie in Zukunft Berater von Audi für die Formel 1 werden. Was sagen Sie dazu? Wäre so eine Aufgabe für Sie von Interesse oder können Sie ausschließen, dass es dazu kommt?Berger: "Aus der Formel 1 werden immer wieder interessante Projekte an mich herangetragen. Aber: Angesichts meiner persönlichen Lebensplanung kann ich ausschließen, dass ich noch einmal so eine zeitintensive Aufgabe übernehme."
Original-News aufrufen
In den vergangenen Wochen hielt sich Gerhard Berger, der im Hintergrund mit dem ADAC über einen DTM-Verkauf verhandelte, bedeckt. Doch jetzt gibt der 63-jährige Österreicher sein erstes Interview seit der Schließung der DTM-Dachorganisation ITR und der Bekanntgabe am vergangenen Freitag, dass er die DTM-Vermarktungsrechte an den größten deutschen Automobilclub verkauft hat.
Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erklärt Berger ausführlich, wie es jetzt mit der DTM weitergeht, warum er als DTM-Besitzer 2023 deutlich mehr Budget als in den vergangenen zwei Jahren gebraucht hätte und welche Empfehlung er beim ADAC für die Zukunft der Serie platziert hat.
Außerdem reagiert er auf die harte Kritik von Ralf Schumacher und stellt klar, was an den Gerüchten dran ist, dass er in Zukunft Berater bei Audi für den Formel-1-Einstieg wird.
Frage: "Gerhard, die DTM-Zukunft ist mit der Übernahme der Vermarktungsrechte durch den ADAC gesichert. Was sagen Sie zu dieser Lösung und war eine Lösung mit dem ADAC bereits in der Vergangenheit Thema?Gerhard Berger: "Ich bin zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlungen. Die DTM ist beim ADAC langfristig in den richtigen Händen. Der ADAC verfügt nicht nur über die Erfahrung, sondern auch über etablierte, funktionierende Strukturen im Bereich Motorsport und das nötige Know-how, um Synergien bestmöglich zu nutzen."
"Soweit ich weiß, hat es schon vor meiner Zeit (Berger war von 2017 bis 2022 DTM-Chef; Anm. d. Red.) Gespräche mit dem ADAC gegeben. Allerdings wurde erst jetzt ein Ergebnis erzielt. Die Folgen von fast zweieinhalb Jahren Pandemie und die allgemeine wirtschaftliche Gesamtsituation hat die Notwendigkeit, Synergien zu heben, noch deutlicher gemacht."
"Deshalb waren die Gespräche von beiden Seiten auch sehr konstruktiv - abgesehen davon, dass jetzt auch andere Leute am Verhandlungstisch saßen. Darüber hinaus hat es seitens der Partner, Sponsoren, Teams und Hersteller immer wieder die Aufforderung gegeben, in den Dialog mit dem ADAC zu gehen, um Kräfte zu bündeln und eine Anlaufstelle zu schaffen."
Frage: "Wie lang haben Sie selbst geglaubt, die Finanzierung für die Saison 2023 noch mit der ITR stemmen zu können und was hat schließlich dazu geführt, dass das nicht möglich war?"Berger: "Die letzten Jahre waren pandemiebedingt für jeden Sportpromoter eine besondere Herausforderung. Angesichts dieser Gegebenheiten haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ITR aber besser gewirtschaftet als erwartet."
"Für die Saison 2023 ist leider eine zusätzliche Hürde in der Budgetierung dazugekommen. Denn: Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen eine notwendige Voraussetzung für eine Beteiligung an der DTM geworden. Daher stand bei den Gesprächen nun auch die DTM Electric im Mittelpunkt."
"Die Verknüpfung mit diesem Projekt war die Voraussetzung dafür, die vollen Sponsoringbudgets zu erhalten. Parallel gestaltete sich die Finanzierung der DTM Electric selbst schwieriger als gedacht. Das hat in Summe dazu geführt, dass das wirtschaftliche Risiko für 2023 zu groß wurde."
Frage: "Wie viel Geld hat am Ende gefehlt?"Berger: "Es hat kein Geld gefehlt. Die vergangenen Jahre liefen planmäßig beziehungsweise besser als erwartet. Die Zukunft kann man nur abschätzen. Daher kann man im Vorhinein nicht sagen, wie viel Geld gefehlt hätte. Was ich aber sagen kann: Ich habe als Unternehmer verantwortungsvoll nach vorne geschaut und die notwendigen Maßnahmen ergriffen."
Frage: "Sie haben nach unseren Informationen mit den Herstellern darüber verhandelt, dass diese die ITR ab 2023 mit einem Geldbetrag etwas unter einer Million Euro pro Hersteller unterstützen sollen. Hätte das für eine Durchführung der Saison gereicht?"Berger: "Nein, das hat damit nichts zu tun gehabt. Die Hersteller haben die Plattform immer wieder für Aktivitäten und zur Aktivierung genutzt. Wir haben auf Basis der Hersteller-Bedürfnisse maßgeschneiderte Pakete für 2023 und darüber hinaus entwickelt und den Herstellern vorgeschlagen, um Einnahmen zu generieren. Alle Plattformen leben von den Möglichkeiten, die die Plattform bietet."
Frage: "Es kursieren Gerüchte, wonach die Hersteller Audi und BMW Ihnen 2020 das Versprechen abgegeben hatten, 2021 und 2022 das finanzielle Minus pro Saison auszugleichen. Und dass es daher absehbar gewesen wäre, dass das Finanzmodell 2023 nicht mehr funktioniert. Was sagen Sie zu diesem Gerücht?"Berger: "Das stimmt auch nicht. Audi und BMW haben sich bei den Gesprächen im Rahmen meiner Fortführung verpflichtet, Autos in die Startaufstellung zu bringen."
"Das ist passiert und dank der erfolgreichen letzten zwei Jahre wird es auch in Zukunft so sein. In der Saison 2021 und 2022 haben die beiden Hersteller vereinbarungsgemäß Vermarktungspakete abgenommen. Diese beinhalteten beispielsweise Bandenwerbung, VIP-Packages und so weiter. Die meisten anderen Hersteller haben sich in Folge auch daran bedient, darum wäre das ganz klar ein Angebot für 2023 gewesen."
Frage: "Sie haben Investoren gesucht. Welche Kandidaten gab es und wie weit fortgeschritten waren die Gespräche?"Berger: "Im Fokus der Investoren-Gespräche stand die DTM Electric, bei der wir kurz vor dem Prototypenbau stehen. Wir haben einige Gespräche mit internationalen Interessenten geführt. Unter anderem waren wir neben Schaeffler und Mahle mit Varta als Batteriepartner schon sehr weit gekommen. Dort wurde uns aber letztendlich eine Absage erteilt."
"Aus den Gesprächen mit dem ADAC haben sich im Vergleich dazu ganz andere Perspektiven ergeben: nämlich, die Möglichkeit, die langfristige Zukunft der DTM sicherzustellen, was mir ein wichtiges Anliegen war. Darüber hinaus verfügt der ADAC über langjährige Motorsport-Erfahrung im deutschsprachigen Raum. Das war auch ein entscheidender Vorteil, der für den ADAC gesprochen hat."
Frage: "Die Gespräche mit dem ADAC waren sehr langwierig. Was waren die größten Hürden?"Berger: "Die Gespräche selbst waren nicht wirklich langwierig. Sie haben vor allem bedingt durch die Prozesse und Strukturen innerhalb des ADAC etwas länger gedauert als bei inhabergeführten Unternehmen. Inhaltlich waren wir uns relativ schnell einig. Beide Parteien wussten um die Notwendigkeit und haben sachlich verhandelt. Die finale Entscheidung fiel dann erst im ADAC-Gremium Ende letzter Woche."
Frage: "Wäre es eine Option gewesen, dass der ADAC auch die ITR übernimmt? Warum ist das nicht geschehen?"Berger: "Nein, der ADAC hat eine Übernahme der ITR im Rahmen der Verhandlungen abgelehnt, weil er über eigenes Personal und eigene Strukturen verfügt."
Frage: "Wurden die 17 ITR-Mitarbeiter fristlos gekündigt?"Berger: "Da wir die ITR geordnet auflösen, haben wir alle bestehenden Arbeitsverträge entsprechend der vertraglichen Fristen gekündigt."
Frage: "Was wird nun aus den Serienpartnern und Verträgen wie mit TV-Partner ProSieben? Sind die durch die Auflösung der ITR alle hinfällig?"Berger: "Ich bitte um Verständnis, dass vertragliche Vereinbarungen der Vertraulichkeit unterliegen. Aber selbstverständlich werden wir mit jedem unserer Vertragspartner die nächsten Schritte besprechen. Ich gehe davon aus, dass es wahrscheinlich für die meisten ausreichend Optionen geben wird."
Frage: "Ralf Schumacher hat Sie auf Instagram mit folgendem Posting hart kritisiert: 'Was da hinter den Kulissen der DTM los ist, ein absoluter Witz! Man spielt hier mit Existenzen und Arbeitsplätzen um fünf nach zwölf!! Manchmal frage ich mich ob die ITR weiß was sie da anrichtet. Eine große Enttäuschung lieber Gerhard. Die Fahrer und Teams haben dir vertraut!'" Was sagen Sie dazu?"Berger: "Obwohl ich meine eigene Meinung zu Ralf Schumacher habe, gefällt mir die Reaktion von Günther Steiner, der kürzlich nach langer und harter Kritik am Haas-Team geäußert hat, dass er keine Zeit für einen Kommentar zu Ralf Schumacher hat. So geht es mir auch (grinst)."
Frage: "Fühlen Sie sich ungerecht behandelt, weil Sie die Serie Ende 2020 gerettet haben?"Berger: "Nein. Es gibt ein paar Parteien, darunter übrigens auch ausgewählte Medienvertreter, die der Meinung sind, man müsste sie über jeden Schritt der Verhandlungen informieren. Das entspricht nicht meiner Vorstellung. Ich habe entschieden, die Marke dem ADAC zu verkaufen, weil ich überzeugt davon bin, dass die DTM dort langfristig in den richtigen Händen ist und die Fans so noch viele Jahre erfolgreichen Motorsport sehen können."
"Bei der Entscheidung haben natürlich auch meine wirtschaftlichen Interessen eine Rolle gespielt und meine persönliche Lebensplanung. Ich hatte verschiedene Optionen vorliegen und habe mich für eine Möglichkeit entschieden, die nicht nur mein Interesse bedient, sondern auch im Sinne des deutschsprachigen Motorsports ist."
"Aber selbstverständlich wird auch der ADAC künftig gefordert sein, das ein oder andere Thema angesichts der zahlreichen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen zu verändern."
Frage: "Teamchefs kritisieren, dass ihnen beim Saisonfinale Hockenheim 2022 noch der Eindruck vermittelt worden wäre, alles sei in Ordnung, was die Saison 2023 angeht. Danach habe es Vertröstungen und kaum Kommunikation gegeben. Der Schock war groß, als sie quasi aus dem Nichts von der ITR-Auflösung erfuhren. Können Sie das verstehen?"Berger: "Nein, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich war immer im Austausch mit den Teams und Herstellern. Diejenigen, die Interesse hatten, waren ausreichend darüber informiert, was im Hintergrund läuft. Es war auch das explizite Anliegen der Teams, in den Dialog mit dem ADAC zu gehen, um Synergien und eine Anlaufstelle zu schaffen."
"Dass bei einer Zusammenführung eine Organisation aufgelöst wird, ist in der Regel leider nicht zu vermeiden. Aber es ist auch nicht auszuschließen, dass der oder die ein oder andere im neuen Set-up wieder gebraucht wird. Und für das ITR-Team gibt es über mein Netzwerk und meine anderen Unternehmen möglichweise auch Optionen für die Zukunft."
Frage: "Ist die Zukunft der DTM beim ADAC in guten Händen? Was versprechen Sie sich vom neuen Promoter?"Berger: "Die DTM ist beim ADAC in guten Händen. Ich habe die Marke dem ADAC verkauft, weil ich überzeugt bin, dass er Synergien bestmöglich nutzen kann und das Produkt unter den gegebenen Rahmenbedingungen weiter stärken wird."
Frage: "Angeblich haben Sie sich bei den Verhandlungen entgegen der ursprünglichen Pläne des ADAC dafür eingesetzt, dass das Ein-Fahrer-pro-Auto-Konzept auch in Zukunft Bestand hat. Warum ist Ihnen das so wichtig?"Berger: "Meine Empfehlung ist, das aktuelle Konzept, Format und Reglement beizubehalten, da es auch bei den Fans sehr gut ankommt. Das habe ich auch so platziert."
Frage: "Droht Ihrer Meinung nach Gefahr, dass die DTM langfristig verschwindet, weil das ADAC GT Masters für den ADAC einen Sonderstatus haben könnte? Und es schwierig werden könnte, zwei GT3-Serien durchzuführen?"Berger: "Der ADAC hat nicht die Markenrechte an der DTM gekauft, um sie verschwinden zu lassen, sondern, um von ihrer Stärke zu profitieren."
Frage: "Würden Sie es für den richtigen Weg halten, wenn die zwei Serien am gleichen Rennwochenende stattfinden?"Berger: "Was künftig der richtige Weg ist, wird der ADAC entscheiden."
Frage: "Wie sehen Sie die Idee einer Karrierepyramide im deutschen GT-Sport mit GT4 als Einstiegsklasse, ADAC GT Masters als Talenteserie und der DTM als Profiserie für Werksfahrer?"Berger: "Das ist jetzt die Aufgabe des ADAC, diese Themen richtig einzuordnen."
Frage: "Unter Ihrer Führung wurde die DTM Electric ins Leben gerufen. 2023 hätte der gemeinsam mit Schaeffler und Mahle entwickelte Prototyp erstmals auf die Strecke gehen sollen. Was wird nun aus dem Projekt?"Berger: "Das Projekt ist nicht Teil der Markenrechtsübergabe. Daher werden wir uns dazu in den nächsten Wochen mit unseren Partnern zusammensetzen und die weiteren Schritte diskutieren."
Frage: "Was wird aus der DTM-Trophy?"Berger: "Das liegt im Entscheidungsbereich des ADAC."
Frage: "Ein Schlüsselaspekt für die erfolgreiche Neuausrichtung der DTM im Jahr 2021 war, dass Sie mit Ihrem Netzwerk Red Bull und Ferrari an Bord gebracht haben. Red Bull hätte auch 2023 weitergemacht, das Engagement steht jetzt aber unter dem ADAC auf der Kippe. Was sagen Sie dazu?"Berger: "Red Bull ist über die fast vierzigjährige Partnerschaft sehr mit meiner Person verknüpft. Daher kann das durchaus so kommen. Diese Entscheidung liegt jetzt bei Red Bull."
Frage: "Wie sieht Ihre Zukunft aus? Haben Sie vor, sich jetzt komplett aus der DTM zurückzuziehen?"Berger: "Am Ende des Tages war und bin ich Unternehmer. Ich habe die DTM in einer sehr schwierigen Zeit übernommen, sie weitergeführt, aufgebaut und jetzt verkauft. Dieser Schritt kommt auch meiner persönlichen Lebensplanung entgegen, die in meinem Alter mehr Zeit für andere Aktivitäten und meine Familie vorsieht als für den Motorsport."
Frage: "Man hört aus unterschiedlichen Quellen, dass Sie in Zukunft Berater von Audi für die Formel 1 werden. Was sagen Sie dazu? Wäre so eine Aufgabe für Sie von Interesse oder können Sie ausschließen, dass es dazu kommt?Berger: "Aus der Formel 1 werden immer wieder interessante Projekte an mich herangetragen. Aber: Angesichts meiner persönlichen Lebensplanung kann ich ausschließen, dass ich noch einmal so eine zeitintensive Aufgabe übernehme."
Original-News aufrufen
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Berger :
"Obwohl ich meine eigene Meinung zu Ralf Schumacher habe, gefällt mir die Reaktion von Günther Steiner, der kürzlich nach langer und harter Kritik am Haas-Team geäußert hat, dass er keine Zeit für einen Kommentar zu Ralf Schumacher hat. So geht es mir auch (grinst)."
Top !
Das sehe ich exakt genauso und dem ist nichts hinzuzufügen.
"Obwohl ich meine eigene Meinung zu Ralf Schumacher habe, gefällt mir die Reaktion von Günther Steiner, der kürzlich nach langer und harter Kritik am Haas-Team geäußert hat, dass er keine Zeit für einen Kommentar zu Ralf Schumacher hat. So geht es mir auch (grinst)."
Top !
Das sehe ich exakt genauso und dem ist nichts hinzuzufügen.
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Hatte aber in einigen Dingen nicht unrecht.
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Oh, das wäre aber schade. Die hatten ja für 2023 eigentlich schon zugesagt.Redaktion hat geschrieben: ↑05.12.2022, 16:46
Frage: "Ein Schlüsselaspekt für die erfolgreiche Neuausrichtung der DTM im Jahr 2021 war, dass Sie mit Ihrem Netzwerk Red Bull und Ferrari an Bord gebracht haben. Red Bull hätte auch 2023 weitergemacht, das Engagement steht jetzt aber unter dem ADAC auf der Kippe. Was sagen Sie dazu?"Berger: "Red Bull ist über die fast vierzigjährige Partnerschaft sehr mit meiner Person verknüpft. Daher kann das durchaus so kommen. Diese Entscheidung liegt jetzt bei Red Bull."
Die Markenvielfalt ist in der DTM absehen von Ferrari ja relativ unspektakulär. Klar, wir hatten in der DTM auch viele Jahre schon nur 2 Marken, aber für den GT3-Bereich wären nur noch 5 Marken schon wenig.
Um McLaren und Aston Martin gab es viele Gerüchte, gekommen ist leider nie etwas...
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Danke für das gute und, für hiesige Verhältnisse, sehr direkte Interview! Super!
Sofern die von Berger getätigten Aussagen alle korrekt sind, ist die DTM Electric der Grund für das scheitern. Nun ist Berger keiner der ständig Unwahrheiten verbreitet, aber er ist ein absoluter Fuchs und Taktiker. Er sagt, was für ihn opportun ist. Da ich seine Agenda nicht kenne, nehme ich das Gesagte mal als gegeben hin. Und auch nach mehrmaligem lesen lässt sich das Interview so zusammenfassen:
Die Entwicklungskosten der DTM Electric sind so hoch, dass sie das gesamte Unternehmen so gefährdet haben, dass es besser war gleich aufzuhören. Und ein entsprechender Investor war, obwohl die DTM Electric allen Industriepartnern angeblich so wichtig sei, war kein Investor zu finden.
Nun, an den ADAC gerichtet: Keine Sau begeistert sich für Elektro Motorsport. Die Formel E(gal) hat kaum Zuschauer und unsinnige Rennen. Die extreme e ist eine reine Marketingveranstaltung ohne Fans.
Berger konnte keinen Investor finden, weil die Industrie genau weiß, dass das Elektrozeug absolut niemanden hinterm Ofen vor holt. Großen Respekt an Schaeffler, der Prototyp ist ein interessantes proof of concept - aber eine Rennserie mit diesem Konzept ist irrelevant.
Sofern die von Berger getätigten Aussagen alle korrekt sind, ist die DTM Electric der Grund für das scheitern. Nun ist Berger keiner der ständig Unwahrheiten verbreitet, aber er ist ein absoluter Fuchs und Taktiker. Er sagt, was für ihn opportun ist. Da ich seine Agenda nicht kenne, nehme ich das Gesagte mal als gegeben hin. Und auch nach mehrmaligem lesen lässt sich das Interview so zusammenfassen:
Die Entwicklungskosten der DTM Electric sind so hoch, dass sie das gesamte Unternehmen so gefährdet haben, dass es besser war gleich aufzuhören. Und ein entsprechender Investor war, obwohl die DTM Electric allen Industriepartnern angeblich so wichtig sei, war kein Investor zu finden.
Nun, an den ADAC gerichtet: Keine Sau begeistert sich für Elektro Motorsport. Die Formel E(gal) hat kaum Zuschauer und unsinnige Rennen. Die extreme e ist eine reine Marketingveranstaltung ohne Fans.
Berger konnte keinen Investor finden, weil die Industrie genau weiß, dass das Elektrozeug absolut niemanden hinterm Ofen vor holt. Großen Respekt an Schaeffler, der Prototyp ist ein interessantes proof of concept - aber eine Rennserie mit diesem Konzept ist irrelevant.
-
- Beiträge: 881
- Registriert: 02.10.2020, 11:38
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Berger, der Retter deutscher Motorsport Buchstaben.
Man kann nur hoffen dass der ADAC den ehemaligen Motorsport Enthusiasmus der alten DTM Garde fortführen kann und großes wieder Groß werden lässt. Kurzfristig mit GT3’s (und mittelfristig wieder eigenständiger mit einer Art Tourenwagen?)
2 GT3‘s funktionieren jetzt, aber aus meiner Sicht nicht mittelfristig.
Freuen wir uns an möglichst viel Motorsport, so lange es ihn noch gibt / geben darf
Man kann nur hoffen dass der ADAC den ehemaligen Motorsport Enthusiasmus der alten DTM Garde fortführen kann und großes wieder Groß werden lässt. Kurzfristig mit GT3’s (und mittelfristig wieder eigenständiger mit einer Art Tourenwagen?)
2 GT3‘s funktionieren jetzt, aber aus meiner Sicht nicht mittelfristig.
Freuen wir uns an möglichst viel Motorsport, so lange es ihn noch gibt / geben darf
-
- Beiträge: 812
- Registriert: 19.07.2009, 01:01
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Wieso glauben die Ewiggestrigen eigentlich immer, dass sie für alle sprechen?
Sie sind nicht das Volk. Sie sind nicht mal Volker!
Die Formel e hat viele Fans und die Rennen sind nicht schlechter besucht, als irgendwelche stinklangweiligen DTM-Rennen. Das mag bei den Ewiggestrigen, im Jahr irgendwo in grauer Vorzeit und auf deren Bubble von Ewiggestrigen noch nicht angekommen sein, aber es ist so.
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Die Formel E und Extreme E zeigen meiner Meinung halt auch genau wie es nicht geht. Wir haben viele (schöne) Rennstrecken auf der Welt/in Europa/ in Deutschland inkl. der notwendigen Infrastruktur, Sicherheitskonzepten, etc. Wieso muss ich eine halbe Stadt umbauen um dort dann ein Rennen zu veranstalten? Das ist weder ökologisch noch ökonomisch nachhaltig. Ich weiß schon 90% der vor Ort Zuschauer würden wohl niemals den Weg zu einer Rennstrecke finden.EmoHoernRockz hat geschrieben: ↑05.12.2022, 22:18 Wieso glauben die Ewiggestrigen eigentlich immer, dass sie für alle sprechen?
Sie sind nicht das Volk. Sie sind nicht mal Volker!
Die Formel e hat viele Fans und die Rennen sind nicht schlechter besucht, als irgendwelche stinklangweiligen DTM-Rennen. Das mag bei den Ewiggestrigen, im Jahr irgendwo in grauer Vorzeit und auf deren Bubble von Ewiggestrigen noch nicht angekommen sein, aber es ist so.
Die restlichen Dinge die mich stören mögen Geschmackssache sein: keine Slicks, langsamer Speed, nur künstliche Rennaction im Mario Kart Style, Einheitsautos, keine echte Aero/merkwürdiges Design...
Zur Extreme E kann ich nix sagen, die ist bis jetzt einfach zu sehr an mir vorbei gegangen.
Gute E Konzepte könnten dagegen die elektrische WRX werden weil das Rennformat schon sehr gut zu einem E Auto passt.
Und wenn sich die elektrische DTM die australische Supercars Serie als Vorbild nimmt könnte das evtl. was werden. Es ist doch nicht so schwer eine Rennserie zu designen die spannend ist. Jetzt hat der ADAC es in der Hand. Viel mechanischer Grip, ausreichend Leistung, wenig Aero...
-
- Beiträge: 705
- Registriert: 16.12.2021, 13:57
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Ziemlich heftig für Ralf. Nicht nur, dass seine Meinung ignoriert wird, jetzt wird sogar er selbst ignoriert.Porschino hat geschrieben: ↑05.12.2022, 17:24 Berger :
"Obwohl ich meine eigene Meinung zu Ralf Schumacher habe, gefällt mir die Reaktion von Günther Steiner, der kürzlich nach langer und harter Kritik am Haas-Team geäußert hat, dass er keine Zeit für einen Kommentar zu Ralf Schumacher hat. So geht es mir auch (grinst)."
Top !
Das sehe ich exakt genauso und dem ist nichts hinzuzufügen.

hear me now, thank me later
-
- Beiträge: 173
- Registriert: 25.08.2019, 18:36
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
Wenn dir die Serien nicht gefallen ist das ja ok, aber gerade die Formel E hat durchaus eine ordentliche Zuschauerschaft. Das darf man sich ruhig auch mal eingestehen.
Ein Problem bei "normalen" Rennstrecken ist für die Formel E natürlich, dass sie auf Rekuperation angewiesen ist. Sprich, es braucht harte Bremszonen. Ein "flüssigerer" Streckenverlauf wäre da nicht so gut. Aber: In der Zukunft soll es wieder Boxenstopps geben, dann aber mit Schnellladefunktion statt, wie früher, Autowechsel. Ich kann mir vorstellen dann kann man auch auf normalen Strecken besser fahren. Um Zuschauer dort hinzulocken bräuchte man dann aber auch noch ein Rahmenprogramm meiner Meinung nach.wipwip hat geschrieben: ↑06.12.2022, 09:16 Die Formel E und Extreme E zeigen meiner Meinung halt auch genau wie es nicht geht. Wir haben viele (schöne) Rennstrecken auf der Welt/in Europa/ in Deutschland inkl. der notwendigen Infrastruktur, Sicherheitskonzepten, etc. Wieso muss ich eine halbe Stadt umbauen um dort dann ein Rennen zu veranstalten? Das ist weder ökologisch noch ökonomisch nachhaltig. Ich weiß schon 90% der vor Ort Zuschauer würden wohl niemals den Weg zu einer Rennstrecke finden. [...]
Gute E Konzepte könnten dagegen die elektrische WRX werden weil das Rennformat schon sehr gut zu einem E Auto passt.
Und wenn sich die elektrische DTM die australische Supercars Serie als Vorbild nimmt könnte das evtl. was werden. Es ist doch nicht so schwer eine Rennserie zu designen die spannend ist. Jetzt hat der ADAC es in der Hand. Viel mechanischer Grip, ausreichend Leistung, wenig Aero...
Die Extreme E hat tatsächlich ein Rennformat, das auch zum E-Konzept passt. Würde ich schon fast mit Autocross/Rallyecross vergleichen, nur dass die Strecken nicht ganz so kurz sind.
-
- Beiträge: 2
- Registriert: 09.12.2022, 11:58
Re: Gerhard Berger im Interview zum DTM-Verkauf: "Es hat kein Geld gefehlt"
ihm fehlt es sicher nicht an Geld hat ja jetzt wieder kohle gemacht mit dem Verkauf er hat noch nie etwas lange gemacht