KTM-Motorsportchef Pit Beirer bestätigt, dass die Kosten in der kleinsten Klasse zu hoch sind - Dorna soll darüber nachdenken, zu einem Einheitsmotorrad zu wechseln
Im Hintergrund des MotoGP-Fahrerlagers gibt es erste Gespräche und Überlegungen zur Zukunft der Moto3-Klasse. Seit 2012 wird mit Viertakt-Einzylindermotoren mit 250 Kubikzentimetern Hubraum gefahren. Ein Moto3-Motorrad ist ein richtiger Prototyp, obwohl sie die leistungsschwächste Klasse ist.
Speziell seitdem die Moto2-Klasse 2019 auf den Dreizylinder-Motor von Triumph gewechselt ist, wurde die Lücke zwischen Moto3 und Moto2 deutlich größer. Das bemerkte zuletzt auch Moto2-Weltmeister Ai Ogura. Der Unterschied verstärkte sich auch durch den Wechsel zu Pirelli-Reifen.
Außerdem haben kleinere, leichtere Fahrer in der Moto3-Klasse einen Vorteil und können Fehler, die sie in Kurven gemacht haben, im Windschatten ausgleichen. Deshalb gibt es schon länger Stimmen nach einem größeren Motor.
Angedacht wäre zum Beispiel ein Zweizylinder-Motor mit 500 Kubikzentimetern Hubraum. MotoGP-Promoter Dorna Sports spielt auch mit dem Gedanken, die Moto3 zu einer Einheitsklasse zu machen, wo alle mit dem gleichen Motorrad fahren.
"Das könnte frühestens 2027, oder eher 2028 passieren", sagt KTM-Motorsportchef Pit Beirer zu diesen Überlegungen. Neben der österreichischen Marke ist auch Honda in der Moto3-Klasse engagiert. Bei Ducati gab es Überlegungen, die aber nie in die Tat umgesetzt worden sind.
Grundsätzlich verkaufen KTM und Honda ihre Motorräder an die Moto3-Teams. Es ist also auch ein Business-Case dahinter. "Das stimmt zwar", sagt Beirer, "aber die Wahrheit ist, dass das Duell zwischen Honda und uns viel Geld kostet."
"Wir bekommen Geld für ein Motorenpaket. Es gibt auch eine Obergrenze, wie viel ein solches Motorrad kosten darf. Ich kann aber garantieren, dass weder Honda noch wir mit diesem Geld die Kosten für die Motorentwicklung abdecken können."
"Daher wäre es vielleicht klüger, diesen Wettkampf zu stoppen." Für das Motorenpaket mit sechs Triebwerken pro Saison dürfen maximal 60.000 Euro verlangt werden. Ein gesamtes Motorrad darf maximal 85.000 Euro kosten.
In Zukunft will die Dorna diese Kosten deutlich reduzieren. Denn die Grundidee, die bei der Einführung der Moto3-Klasse technisch umgesetzt werden sollte, hat nicht funktioniert. Der Wettbewerb zwischen KTM und Honda hat die Kostenspirale nach oben geschraubt.
"Vor vielen Jahren war die prinzipielle Idee der Dorna, dass alle mit einem 250er-Motocross-Motor kommen und darum ein Chassis bauen", erinnert sich Beirer zurück. "Dann wären die Motorenkosten niedrig gewesen."
"Wir haben damals erste Tests durchgeführt, aber man hat sofort gewusst, dass man einen richtigen Rennmotor für die Straße braucht. Das haben wir auch getan. Es ist ein hervorragender Rennmotor, aber die Kosten sind zu hoch."
Daher spricht sich der KTM-Motorsportchef auch dafür aus, dass Dorna und FIM handeln: "Prinzipiell will man junge Fahrer für unseren Sport entwickeln. Alle wollen im Paddock sehen, wer das größte Talent hat, um es in die Königsklasse zu schaffen."
"Aber die Kosten sind für diese Klasse zu hoch. Deshalb müsste uns das Reglement von dieser verrückten Entwicklung abbringen oder es müsste zu einem Wechsel auf einen Einheitsausrüster kommen. Aus Kosteneffizienzgründen wäre das clever."
Wie die Zukunft der Moto3-Klasse genau aussehen wird, ist derzeit noch völlig offen. Es wird konkret noch nicht an einem neuen Reglement-Vorschlag gearbeitet. "Das ökonomische Problem ist ein Aspekt", sagt MotoGP-Technikchef Corrado Cecchinelli bei GPOne.com.
"Aber es gibt auch andere Probleme. Es gibt auch ein technologisches Ungleichgewicht, denn die Moto3 ist technisch auf einem höheren Level als die Moto2. Aber es gibt noch keine konkreten Gespräche. Es wurde noch keine Formel und kein Konzept entwickelt."
"Ich meine, es wurde noch nicht einmal beschlossen, ob es wie in der Moto2 ein Prototypen-Chassis um einen Serienmotor geben soll, oder ob es wie im Rookies-Cup Einheitsmotorräder sein sollten. Wir sind [von einer Entscheidung] noch weit entfernt."
Sollte es tatsächlich zu einer Ausschreibung für einen Einheitsausrüster kommen, wäre KTM daran interessiert? "Wir sind seit dem ersten Tag in der Moto3-Klasse dabei. Ehrlich gesagt, wir bevorzugen Wettbewerb", so Beirer. "Deshalb fahren wir Rennen."
"Aber selbst wenn es einen Einheitsausrüster geben sollte, wären wir sehr daran interessiert, dieser Hersteller zu sein. Aber es ist noch nichts entschieden. Auch die Regeln stehen noch nicht endgültig fest. Man muss natürlich abwarten, wer mit dem richtigen Konzept kommt."
"Dann wird die Dorna entscheiden. Momentan sind wir aber noch nicht nahe dran, um eine solche Entscheidung zu treffen. Aber wir sind daran interessiert, in der Moto3 zu bleiben." KTM hat inklusive der Marken GasGas und CFMoto acht Moto3-Konstrukteurstitel gewonnen.
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"Die Kosten sind zu hoch": Teures Moto3-Wettrüsten zwischen KTM und Honda
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Re: "Die Kosten sind zu hoch": Teures Moto3-Wettrüsten zwischen KTM und Honda
KTM wollte das Wettrüsten und die hohen Kosten.
Honda wollte ursprünglich günstige Kit-Bikes, dass hat KTM mit seinen teuren Werkseinsatz hinterhältig hintertrieben.
Die Dorna ist gut beraten Honda als Alleinausrüster zu nehmen, bei denen besteht auch die Sicherheit das es weiter geht.
Honda wollte ursprünglich günstige Kit-Bikes, dass hat KTM mit seinen teuren Werkseinsatz hinterhältig hintertrieben.
Die Dorna ist gut beraten Honda als Alleinausrüster zu nehmen, bei denen besteht auch die Sicherheit das es weiter geht.